Bürgeraktion gegen Fluglärm Ellermühle e.V.


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Jahreshauptversammlung  Bürgeraktion gegen Fluglärm Ellermühle

Bruckberg. Kürzlich fand die Jahreshauptversammlung der Bürgeraktion ge­gen Fluglärm Ellermühle im Gasthof Eberl in Bruckbergerau statt.
Unter den zahlrei­chen Mitgliedern konnte auch Bürgermeister Hutzenthaler begrüßt wer­den. Für die erkrankte Vorsitzende sprang kurzfristig Beirat Christian Setzen­sack ein. Sein Tätigkeits­bericht wurde weniger ein Rückblick, sondern mehr eine Vor­schau. Anlass dazu gab ein zufällig am selben Tag erschienener Artikel in einer Wochenzeitung.
Darin wurde unter der Überschrift „Droht dem Air­port El­lermühle das Aus?“ eine geheime Sitzung des Stadtrats angekündigt, die sich mit der Zukunft und Wirtschaftlichkeit des Verkehrslan­deplatzes befassen soll. Er war für den Betreiber immer schon ein Verlustgeschäft. Landshut will wahr­scheinlich wieder einmal in aller Heimlichkeit den Landeplatz wirtschaftlich auf­werten, und die Öffentlichkeit wird dann vor kostspielige vollendete Tatsa­chen gestellt.
Vereinsintern standen Neuwahlen an, weil Vorstand und Kassier ihre Ämter zur Verfügung stellten.
Als 1. Vorsitzender bzw. als Kassier wurden einstimmig Anton Brunner bzw. Sabine Schwanner gewählt.
Die übrigen Ämter standen nicht zur Wahl und blieben unverändert.


In seinem Grußwort betonte Bürgermeister Hutzenthaler, dass er gerne dem Verein zur Verfügung stehe, um gemeinsam das zu erreichen, was möglich sei.
Der neu gewählte 1. Vorsitzende wünschte sich viel Rückhalt in der Bevölke­rung, auch bei denen, die nicht so vom Fluglärm betroffen seien.
Anschließend folgte noch eine rege Diskussion, bei der es um die Lautstärke von Ultraleichtflugzeugen und Tragschraubern und um die am Platz ansässigen Flugschulen ging. Von den Schulungsrunden geht der meiste Lärm aus.


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Jahreshauptversammlung der Bürgeraktion gegen Fluglärm Ellermühle


Bruckberg. Kürzlich fand die Jahreshauptversammlung der „Bürgeraktion gegen Fluglärm Ellermühle e.V.“ im Gasthaus Eberl statt. Nach Begrüßung der anwesenden Mitglieder ging die Vorsitzende Frau Zmitrowicz auf einige Aktivitäten des vergangenen Jahres ein. Es wurden Anfragen an die Stadt Landshut gerichtet, betreffend die Einhaltung der Platzrunden, die Betriebszeiten des Verkehrslandeplatzes und die Start- und Landegebühren. Auch über die lärmintensiven Probe- und Testläufe im Freien bei der Wartung der Hubschrauber fragte man beim Luftamt Südbayern nach und erfuhr, dass dies rechtens sei und keiner lärmreduzierenden Maßnahmen bedürfe. Von den Anwesenden kam der Wunsch, bei der Stadt Landshut wegen der Zunahme des Hubschrauberlärms und der Hub- und Tragschrauberflüge vorstellig zu werden. Einhellig wurde die Meinung vertreten, dass der Flugplatz eine Behinderung der Ausdehnung Landshuts nach Westen darstelle.
Weiter wies die Vorsitzende darauf hin, dass sich vor kurzem Stadtrat Hoffmann dem Verein zu einer Aussprache und zu einem Meinungsaustausch zur Verfügung gestellt habe. Er hörte sich die vorgebrachten Probleme an und versprach, sich dieser anzunehmen und bei nächster Gelegenheit darüber zu berichten.
Der Verein hat jetzt auch eine neue Homepage. Darin findet man unter anderem ein Formular zum Ausdrucken für Fluglärmanzeigen z. B. bei Nichteinhaltung der Platzrunde.


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Ärger um den Fluglärm bei Bürgeraktion

Bruckberg. Die gut besuchte Mitgliederversammlung mit Neuwahlen der "Bürgeraktion gegen Fluglärm" fand im Gasthaus Sirtl statt. Neben den Neuwahlen stand der Rückblick auf die Vereinsaktivitäten der vergangenen Jahre im Mittelpunkt. Dabei würdigte der stellvertretende Vorsitzende Anton Fertl die Verdienste des verstorbenen Vorsitzenden Dirk Decker. Seitdem hatte Anton Fertl kommissarisch den Vorsitz der Bürgeraktion inne. Fertl hob außerdem den Einsatz bei den beiden Bürgerbegehren der Iniative "Kein Ausbau Ellermühle hervor.

Beide Entscheide wurden gewonnen, im betroffenen Ortsteil Münchnerau überzeugend mit mehr als 87 Prozent. Bürgerbegehren haben nur eine rechtliche Bindungsfrist von einem Jahr, moralisch sind sie jedoch bindend. Nach dem zweiten Bürgerbegehren sollten die  veratnwortlichen Politiker die Entscheidung - insbesondere wenn keine neuen sachlichen Aspekte hinzukommen - endgültig akzeptieren, sagte der stellvertretende Vorsitzende. Wichtiges Thema  der Versammlung war der Fluglärm. Für Maßnahmen zur Vermeidung wird sich der Verein verstärkt einsetzen.
Die in den vergangenen Jahren rückläufigen Flugbewegungen brachten nach Aussage der Bürgeraktion nur geringfügige Verbesserungen, da die Piloten - in der Mehrzahl Flugschüler und Fluglehrer - die Platzrunden häufig missachteten , wie auch beim Punkt Wünsche und Aussprache kritisiert wurden. Anhand einer Karte wurde verdeutlicht, wo die Platzrunde vorschriftsmäßig verläuft und wo sie oft - über Bruckbergerau, Edlkofen und Tondorf - abgekürzt wird. Dies verursache nicht nur Lärm, sondern stelle auch ein Sicherheitsrisiko dar. Bis jetzt ereigneten sich etwa 24 Unfälle in der Platzrunde, führte Fertl an.
Außerdem bereitet der Bürgeraktion Sorge, dass Ellermühle im Internet als "der Flugplatz in der Nähe Münchens" mit günstiger Verkehrsanbindung und niedrigen Ausbildungskosten hervorgehoben wird. Dazu werde der bisherige Lärm von einem Kunstflieger am Rande der Bruckbergerau und verschiedene Hubschrauberflüge verstärkt. Beschwerden wegen Lärmbelästigung würden beim Personal des Towers jedoch als lästig abgetan. Dabei kam auch die Frage auf, ob es für den Betrieb und die Wartung keine Lärmvorschriften gibt.
Des Weiteren kam zur Sprache, dass die Stadt Landshut den Flugplatz über Jahre mit bis zu 100 000 Euro jährlich unterstützt. Die Verbreiterung der Startbahn von 20 auf 23 Meter koste rund eine Million Euro. Dazu sagte der Bürgermeister Hutzenthaler, dass er diesen massiven Einsatz für den Flugplatzausbau - auch im Hinblick auf die finanzielle Situation der Stadt - nicht verstehe. Seiner Meinung nach würde es dringender Probleme geben.
Als Referentin wies Stadträtin Sigi Hagl auf die politischen Verfahren einer Maßnahme hin und erklärte auch den Mehrheitsbeschluss im Stadtrat. Auch das Verkehrskonzept, welches die IHK kzum Ausbau Ellermühle vorstellte, zog sie in Zweifel und kritisierte die Vorgehensweise. Ihr sachlicher Vortrag stimmte die teils emotionale Stimmung auf ein akzeptables Niveau ein.
Der Kassenbericht wurde von Franz Wagner vorgetragen und erläutert. Die Kassenprüfung ergab durch        Dr. Weidinger keine Beanstandung. Die Vorstandschaft wurde daraufhin entlastet.
Bei den anschließenden Wahlen wurde Edeltraud Zmitrowicz zur Vorsitzenden gewählt, zweiter Vorsitzender bleibt Anton Fertl. Kassier ist Franz Wagner, Schriftführer Alfons Thoma. Als Beisitzer wurden bestellt: Hubert Brunner, Carrie-Marie Christiansen, Christian Herden, Hans Kolbeck, Rudolf Maier, Elisabeth Seewaldt und Dr. Christian Setzensack. Kassenprüfer bleibt Dr. Fritz Weidinger. Bei ihrer Antrittsrede freute sich die neue Vorsitzende auf eine kraftvolle und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der gewählten Vorstandschaft, die sie aus den Zeiten der Bürgerbegehren in guter Erinnerung habe. Sie rief zur Wachsamkeit auf, damit Rentabilität, Lebensqualität und Natur hier in Landshut Ellermühle in Einklang kommen.

Landshuter Zeitung, 4. Mai 2012


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Jahreshauptversammlung 2015 der Bürgeraktion gegen Fluglärm Ellermühle Bruckberg.


Kürzlich fand die Jahreshauptversammlung der Bürgeraktion ge­gen Fluglärm Ellermühle im Gasthof Eberl in Bruckbergerau statt.
Unter den zahlrei­chen Mitgliedern konnte auch Bürgermeister Hutzenthaler begrüßt wer­den. Für die erkrankte Vorsitzende sprang kurzfristig Beirat Christian Setzen­sack ein. Sein Tätigkeits­bericht wurde weniger ein Rückblick, sondern mehr eine Vor­schau. Anlass dazu gab ein zufällig am selben Tag erschienener Artikel in einer Wochenzeitung.
Darin wurde unter der Überschrift „Droht dem Air­port El­lermühle das Aus?“ eine geheime Sitzung des Stadtrats angekündigt, die sich mit der Zukunft und Wirtschaftlichkeit des Verkehrslan­deplatzes befassen soll. Er war für den Betreiber immer schon ein Verlustgeschäft. Landshut will wahr­scheinlich wieder einmal in aller Heimlichkeit den Landeplatz wirtschaftlich auf­werten, und die Öffentlichkeit wird dann vor kostspielige vollendete Tatsa­chen gestellt.
Vereinsintern standen Neuwahlen an, weil Vorstand und Kassier ihre Ämter zur Verfügung stellten.
Als 1. Vorsitzender bzw. als Kassier wurden einstimmig Anton Brunner bzw. Sabine Schwanner gewählt.
Die übrigen Ämter standen nicht zur Wahl und blieben unverändert.
In seinem Grußwort betonte Bürgermeister Hutzenthaler, dass er gerne dem Verein zur Verfügung stehe, um gemeinsam das zu erreichen, was möglich sei.
Der neu gewählte 1. Vorsitzende wünschte sich viel Rückhalt in der Bevölke­rung, auch bei denen, die nicht so vom Fluglärm betroffen seien.
Anschließend folgte noch eine rege Diskussion, bei der es um die Lautstärke von Ultraleichtflugzeugen und Tragschraubern und um die am Platz ansässigen Flugschulen ging. Von den Schulungsrunden geht der meiste Lärm aus.


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Einladung zur Jahreshauptversammlung

Sehr geehrtes Vereinsmitglied,
die „Bürgeraktion gegen Fluglärm Ellermühle e.V.“ lädt Sie herzlich zur Mitgliederversammlung am Mittwoch, 18. März 2015 um 19.30 Uhr im Gasthaus Eberl, Bruckbergerau ein.
Tagesordnung:
Begrüßung
Bericht des Vorstands (Rechenschaftsbericht)
Bericht des Kassiers
Entlastung der Vorstandschaft
Neuwahlen
Grußwort des 1. Bürgermeister
Aussprache und Wünsche
Mit freundlichen Grüßen
i. A.
A. Thoma
Schriftführer


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Platzrundenänderung wegen Windkraftanlage der Gemeinde Wang
Wegen der geplanten Windkraftanlage müßte die Platzrunde des Flugplatzes Ellermühle in Richtung Bruckberg verlagert werden.
Es steht zu befürchten, daß die neue Flugroute nicht wie eingezeichnet eingehalten werden wird, sondern (wie bei der jetztigen Route auch schon) abgekürzt wird - über Bartlmühle nicht erst noch nach Westen geflogen wird, sondern  Richtung Norden über Edlkofen und Bruckberg West.

Ergebnis der OpenPetition gegen die Verlagerung der Platzrunde Ellermühle:
Die Zeichnungsfrist ist beendet.
Der Antrag der Gemeinde Wang zur Verlagerung der Platzrunde Ellermühle in Richtung Gemeindegebiet Bruckberg ist durch die Regierung von Oberbayern abgelehnt worden.
Der Gemeinde Wang bleibt jetzt der Weg zu höheren Instanzen bzw. Aufsichtsbehörden sowie der juristische Weg. Obwohl nach Aussagen des Luftamtes Südbayern im vorliegenden Fall die Aussichten für den Antrag gering sind.
Alle weiteren Informationen zur Petition erhalten Sie unter diesem Link:
https://www.openpetition.de/petition/online/gegen-die-verlagerung-der-platzrunde-ellermuehle-in-richtung-bruckberg
Dies ist ein Service von openPetition




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Landkreis Freising (Robert Stangl)

Arbeitskreis " Energie Wang " wird gegründet.
Wang. In der Gemeinde Wang wird schon seit einiger Zeit mehr Strom produziert, als verbraucht wird. Das ist aber kein Grund für die Verantwortlichen, sich zurückzulehnen und die Hände in den Schoß zu legen.
Nun schlug der Energiebeauftrage Dr. Thomas Kerscher vor, einen Arbeitskreis "Energie Wang" ins Leben zu rufen. Eine Gründungsversammlung ist bereits anberaumt, sie findet am 9. Januar 2013 um 19.30 im Gasthaus Schnaitl statt.
Das Gremium soll sich zunächst einmal Gedanken machen, in welcher Organisationsstruktur man sich weiter um das wichtige Thema kümmern könne. Ziel sei es, so Bürgermeister Prof. Hans Eichinger, "so etwas wie eine Energie Wang Agentur" zu schaffen. Der Arbeitskreis soll klären, ob eine Genossenschaft, eine GmbH oder eine andere Struktur am besten geeignet ist. Auf jeden Fall solle die Gemeinde integriert sein, selber aber nicht als Betreiber fungieren.
Beschäftigen wird sich das Gremium natürlich unter anderem mit der Windkraft. Der beste Standort für ein Windrad in der Gemeinde Wang wäre nördlich von Thulbach. Um dort eine Konzentrationszone ausweisen zu können, würde die Gemeinde Wang gerne die sogenannte Platzrunde des Flughafens Ellermühle "ein bisserl verlagern", sage Eichinger. Die Platzrunde ist die vorgeschriebene Flugroute bei Start und Landung. Die Nachbargemeinde Bruckberg hat dies jedoch kategorisch abgelehnt - aus Angst vor der drohenden Lärmbelästigung für die Bruckberger Bürger.
Eichinger ist der Meinung, dass eine Verlegung der Platzrunde keinen größeren Lärm verursachen würde. Der Bürgermeister will an der Sache dran bleiben, hat sich unter anderem an das Luftamt Südbayern gewandt, damit die Gemeinde dort oben bei Thulbach einmal eine Windkraftanlage errichten kann. "Ich will den Standort auf keinen Fall aufgeben, denn er wäre ideal."


 













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Der Wald muss erhalten bleiben
Wangs Bürgermeister Hans Eichinger hat zwei Ziele: seine Gemeinde unabhängig machen von Stromkonzernen und die Energiewende vorantreiben. Eine große Rolle spielt dabei die Windkraft. Doch mit diesen Plänen stößt er im Nachbarort Bruckberg auf scharfe Kritik – und einen irritierten Bürgermeister.
Von Armin Forster (Freisinger Tagblatt)


Wang/Bruckberg – Wer Andreas Kratzer auf seinem Hof in Hartshausen bei Bruckberg (Niederbayern) besuchen möchte, fährt von der Landstraße runter und ein paar Minuten bergauf über einen kurvigen, holprigen Feldweg. Idyllisch ist es rund ums Haus. Wald und Wiesen, gefühlt an jeder Ecke döst eine Katze. Kratzer, 45-jähriger Familienvater und IT-Projektleiter, ist ein kernige Typ und recht naturverbunden.,
Mit einem öffentlichen Vorwurf gegen Wangs Gemeindechef Hans Eichinger hat er nun auf sich aufmerksam gemacht: „Der Bürgermeister von Wang lässt mit juristischen Mitteln die Nachbargemeinden Bruckberg mit Fluglärm belasten, um mit unrentablen Windrädern heimische Natur zu zerstören, ohne dabei die Energiewende voran zu bringen“. Der Satz ist lang und wiegt schwer. Er ist eine Zusammenfassung von drei Din-A 4-Seiten Kritik, die Kratzer dem FT zukommen hat lassen. Doch Zeilen ergeben oft nur ein abstraktes Bild, also steigt Kratzer in seinen Jeep und nimmt einen mit raus in das, worum es ihm geht: den Staatsforst hinter seinem Haus.
Es ist der Hardt-Wald, den sich Wang territorial mit Gammelsdorf und Bruckberg teilt. Unter Hans Eichingers Federführung sollen dort bis zu drei Windräder aufgestellt werden, die Gemeinde will unabhängig von den Stromkonzernen werden(wir haben berichtet). Die Nabenhöhe der Anlagen würde rund 140 Meter betragen, um möglichst viel von der Luftbewegung abzubekommen. Doch hier entsteht der erste Interessenkonflikt: Wenige Kilometer Richtung Landshut liegt der Flugplatz Ellermühle. Die Piloten fliegen bei ihrer Platzrunde über die Stelle, wo sich Wangs Windräder drehen sollen.
Das Luftamt Südbayern befürchtet Kollisionen und hat das Gesuch Wangs, die Platzrunde zu verlegen, bereits abgelehnt. Andreas Kratzer sagt: „Ich bin mir sicher, dass Herr Eichinger das trotzdem durchzieht: Entweder er betreibt Lobbyarbeit, oder er klagt gegen die Entscheidung.“ In einer öffentlichen Rede habe Eichinger laut Kratzer juristische Schritte so kommentiert: „Kein Ding der Unmöglichkeit.“ Dabei sei die Platzrunde nach jahrelangen Diskussionen zwischen Betreibern und betroffenen Bürgern als Kompromiss erarbeitet worden.
„Wang macht alles im stillen Kämmerlein“
Andreas Kratzer, Anwohner in Hartshausen/Bruckberg
Ich habe mit dem Bruckberger Bürgermeister über Eichingers Pläne gesprochen, die Platzrunde zu verlegen – der wusste davon noch gar nichts“, sagt Kratzer. „Wang macht alles im stillen Kämmerlein.“
Bruckbergs Rathauschef Wilhelm Hutzenthaler bestätigt auf Nachfrage des FT, dass er über mögliche Bestrebungen zur Platzrundenverlegung nicht informiert wurde und erst von Kratzer davon erfahren habe. „Informationen aus dritter Hand zu erhalten, ist natürlich ungünstig.“ Er werde seinen Wanger Kollegen „in den kommenden Tagen schriftlich um eine Stellungnahme bitten“, sagt Hutzenthaler. „Wir pflegen eigentlich ein gutes Verhältnis zu Wang, das wollen wir auch beibehalten. Sollte wirklich geklagt werden, wäre das kommunal-nachbarschaftlich nicht in Ordnung.“ Und weiter:“ Windräder sind ja begrüßenswert, aber die Platzrunde ist nicht verhandelbar.“ Die Flugroute könne gern so verändert werden, „dass sie über Wanger Gemeindegebiet verläuft“. Aber es gehe nicht, „nur die positiven Dinge nach Wang zu holen – und negative, wie Fluglärm, den Bruckbergern zu überlassen“.
Angesprochen auf juristische Schritte zeigt sich Hans Eichinger ziemlich überrascht;“ Zu klagen macht wenig Sinn.“ Er gehe grundsätzlich allen gerichtlichen Auseinandersetzungen aus dem Weg, weil er gelernt habe, „dass dabei nicht viel rauskommt“. Eichinger: Man muss das mit den Leuten machen und die Anwohner überzeugen – auch in Bruckberg.“ Deshalb seien längst Unterschriften im betroffenen Ortsteil Almosenbachhorn gesammelt worden, „ und alle haben unterschrieben“. Nur Andreas Kratzer habe sich stets gesträubt. Die Aussage von Bruckbergs Bürgermeister wundert Eichinger: „Die haben das Thema doch in der Gemeinde längst verhackstückt.
„Der Mann geht lieber auf Kollisionskurs“
Hans Eichinger, Bürgermeister von Wang.
Ich habe Wilhelm Hutzenthaler angeboten, das Projekt gemeinsam anzugehen. Und wir wollen um Gottes Willen niemanden zu etwas drängen. Aber dem Kollegen hängen wohl die nächsten Wahlen im Kreuz“. Im Moment würde sich beim Luftamt nichts bewegen, sagt Eichinger. „Wir spielen jetzt einfach mal auf Zeit.“ Wenigstens ein Windrad könne man auch ohne Segen der Behörde bauen. „Das ist dann zu weit weg.“
Im Hardt-Wald parkt Andreas Kratzer den alten Geländewagen auf einer Lichtung und geht zu Fuß weiter. Dann erzählt er, warum er sich so gegen die Windradpläne sträubt. „Mein Schwiegervater war beim Staatsforst angestellt.“ Kratzer deutet im Kreis: „ Den gesunden Mischswald hier hat er über viele Jahre aufgebaut. Das muss erhalten bleiben.“ Der 45-jährige ist Mitglied beim Bund Naturschutz und eigentlich ein Verfechter der Energiewende. „Eichingers Ansatz ist gut“, sagt er. „Aber an diesem Standort müssten pro Anlage über 7000 Quadratmeter Wald abgeholzt werden.“ Dazu komme noch die Fläche für Infrastruktur, die zum Aufbau und zur Wartung der Windräder benötigt werde. Kratzer hat sich bei den Herstellern informiert: „Die Zufahrtsstraße darf eine maximale Steigung von zwölf Grad haben –hier sind es über 16.“ Dann seien da noch die hohen Erschließungskosten, die gesetzlich notwendigen Ausgleichsflächen für den versiegelten Waldboden, der fehlende Netzanschlusspunkt für den erzeugten Strom und zu alledem auch noch eine laut Studien geringe Windstärke – all das mache das Vorhaben unwirtschaftlich. „Da stimmt doch etwas nicht“, vermutet Kratzer. „Will sich der Bürgermeister ein Denkmal setzen?“
„Windkraft hat den mit Abstand niedrigsten Flächenverbrauch aller Energieformen“, entgegnet Hans Eichinger auf den Vorwurf, er ließe großspurig Umwelt zerstören. In der starken Steigung der Zufahrtsstraße sieht er auch kein Problem: „Ich hab‘ einige Anlagen in Ostbayern angeschaut, die stehen teilweise an noch viel steileren Hängen. Irgendwie müssen sie das Zeug dort ja auch hingebracht haben.“ Für Eichinger sind das technische Probleme, die sicher lösbar sind“. Aber so weit sei man ohnehin noch gar nicht gekommen, sagt er. „Wir brauchen in jedem Fall präzise und seriöse Windmessungen, und die Daten bekommt man nur, wenn man aus der gleichen Höhe misst, in der später auch das Windrad steht.“ Bis zu 80 000 Euro würde das kosten. „Wenn sich ein Standort als nicht ertragreich erweist, dann ist das immer noch der günstigste Weg.“ Etwas anderes bereitet Hans Eichinger viel größere Sorgen: „Ministerpräsident Seehofer hat vor der Wahl versprochen, dass nur noch Windräder errichtet werden, die die zehnfache Höhe als Abstandsmaß zur Wohnbebauung einhalten. Jetzt hat er seine absolute Mehrheit, das sieht dann natürlich schwierig für uns aus. Dabei sind wir eigentlich freudig an die Sache herangegangen.“
Andreas Kratzer steht vor einer Buche, deren Stamm dreimal so breit ist wie er selbst. Auch dieser Jahrzehnte-alte Baum müsste für die Windräder weichen. Wenn der Hartshausener es nicht noch verhindern kann: „Falls Professor Eichinger es durchzieht, dann muss ich selbst juristische Schritte einleiten.“ Nicht nur, um das Erbe seines Schwiegervaters im Staatsforst zu bewahren, sondern auch einen kleinen Beach-Volleyballplatz hinter seinem Haus weiterbetreiben zu können. „ Da trainiere ich Sportler vom SC Bruckberg, auch Moosburger fahren zu mir raus“, sagt Kratzer. „Zur Zeit der Sonnenwende wäre dort dann der Schattenwurf vom Windrad, dann ist der Platz nicht betreibbar.“
Einige Briefe gingen schon hin und her zwischen Andreas Kratzer und Hans Eichinger. Der Bürgermeister sagt: „Ich habe ihn ins Rathaus eingeladen, zu einem Gespräch. Darauf hat er nie reagiert.“ Für ihn ist die Sache damit klar: „ Der Mann geht wohl lieber auf Kollisionskurs“.
„Die Flugroute ist nicht verhandelbar“,
Wilhelm HutzenthalerBürgermeister vonBruckberg
aus Freisinger Tagblatt